Deutschland: Eine syrische Familie mit 3 Kindern in Gefahr
Bulgaria,Germany
Die europäische Abteilung der Organisation für Frieden und Freiheit erhielt Informationen darüber, dass sich die Ausländerpolizei Frankenthal (Südwestdeutschland) bei der syrischen Botschaft in Berlin zwecks Abschiebung einer syrischen Familie aus Deutschland meldete.
Im Einzelnen handelt es sich um eine aus fünf Kindern bestehende Familie, die vor kurzem in die Bundesrepublik eingereist ist und darum bat, drei Ihrer Kinder, die an “geistigen und körperlichen Behinderungen” leiden, in eine deutsche Anstalt aufzunehmen.
Zudem erhielt die Organisation ein ärztliches Attest (als Anlage zu diesem Bericht beigefügt) über den Zustand und die Hilfsbedürftigkeit der folgenden drei Kinder:
1. Amar Milad Azaz, 16 Jahre alt, ist gemäß dem Befundbericht in seiner körperlichen und geistigen Entwicklung zurück geblieben.
2. Eduard Milad Azar, 11 Jahre alt, ist gemäß dem Befundbericht in seiner körperlichen und geistigen Entwicklung zurück geblieben.
3. Farah Milad Azar, 7 Jahre alt, ist gemäß dem Befundbericht in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung zurück geblieben.
Auf die Frage an Frau Sahila Naif Sakkaria (Mutter der Kinder) über ihren Fall antwortete sie: „Wir kamen nach Deutschland, nachdem wir von den arabischen Ärzten enttäuscht wurden und wir unsere psychologischen und finanziellen Ressourcen ausgeschöpft hatten. Jetzt sind wir von den westlichen Gesetzen schockiert, nachdem wir erwartet hatten, dass sie Mitleid mit unseren Kindern haben würden. Leider beabsichtigen die örtlichen Behörden, uns unverzüglich nach Syrien abzuschieben“.
Herr Milad Latif Azar (Vater der Kinder) bemerkte: „Vielleicht haben die internationalen Umstände dazu beigetragen, die Tatsachen zu vermischen, sodass die, die das Recht auf Unterstützung haben, keine bekommen. Wir sind gekommen, um die Zukunft unserer Kinder zu sichern, mit dem Wissen, dass die internationalen Organisationen uns nicht ignorieren werden. Aber ist jemand imstande, die Ausländerpolizei zu überzeugen, welches Drama auf uns zusätzlich zukommen würde, wenn sie uns abschieben? Wir haben alles ausgegeben, was wir hatten, nachdem wir alles, was wir in unserem Land besaßen, verkauften, sogar unser Wohnhaus. Und jetzt, wenn wir zurückkehren, sind wir eine leichte Beute für eine unbekannte oder unklare Tragödie.
Herr Milad fügte hinzu: „wie sie bemerken können, sind unsere Kinder im kritischen Alter und das ist Verantwortung für Menschenrechtsorganisationen, die für diese Fälle zuständig sind. Was soll aus ihnen nach dem zwanzigsten Lebensjahr werden? Ist es nicht gerecht und menschlich, wenn der deutsche Staat, das Land der zivilisierten Gesetze, uns hilft?“ Das waren die Aussagen von Herrn Latif Azar.
Für unsere Organisation steht fest, dass die bürokratische Routine in den deutschen Behörden zu solchen bedauerlichen Fällen führt, wie bei dieser Familie, die zur Abschiebung vorgesehen ist, sobald die Reisepässe durch die syrische Botschaft in Berlin ausgestellt sind.
Nach den Angaben von Augenzeugen und Kollegen in der Organisation, die die Akte gesichtet haben, hat diese Familie Gründe für ihren Aufenthalt hier, insbesondere, weil drei ihrer Kinder an chronischen Behinderungen leiden. Deshalb bittet die Organisation für Frieden und Freiheit alle Menschenrechtsorganisationen in Deutschland um Hilfe für diese Familie. Für mehr Information über die Stelle der Organisation oder zur Konsultierung der zuständigen Stelle für diesen Fall erhalten Sie unter: www.oplnow.jeeran.com mmow1968@yahoo.com
Bulgaria,Germany – 6-7 -2006
Organization for peace and liberty – O PL
Veröffentlicht durch die Organisation für Frieden und Freiheit
00496233178790 – 00491733166832
00359889450710- 0035929315540
www.opl-now.org
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Kinder- und jugendmedizinischer Befundbericht
Kinderنrztliche Gemeinschaftspraxis Dres. A. Maurer; L. Maurer und W. klein
Welschgasse 39, 67227 Frankenthal
Tel. 06233-27585
Fax . 06233-319292
Kinder- und jugendmedizinischer Befundbericht
ـber die Untersuchung der Kinder
Azar, Amar, mنnnl., geb. 19.06.1990
Azar, Eduard, mنnnl., geb. 28.02.1996
Azar, Farah, weibl., geb. 13.03.2000
In unserer Praxis am 04.04.2006.
Die drei o.g. Kinder wurden uns am 04.04.2006 von den Eltern zur kinder- und jugendmedizinischen Untersuchung vorgestellt.
Die Familie stammt nach eigenen Angaben aus Syrien und hنlt sich zur zeit im Rahmen eines Asylverfahrens in Deutschland auf . die Eltern geben an, dass sie nicht miteinander verwandt sind und dass in den Herkunftsfamilien keine erblichen Krankheiten bekannt seien.
Alle drei Kinder seien schon von geburt an in ihrer Entwicklung deutlich zurück geblieben.
Im einzelnen konnten wir folgende Befunde erheben.
Azar, Amar, mنnnl., geb. 19.06.1990: Kleinwuchs mit einer Kِrpergrِكe von 112,5 cm; gewicht 19,3 kg; deutliche geistige Behinderung mit nur rudimentنren Sprachfنhigkeiten, Hilfsbedürftigkeit bei Alltagsverrichtungen wie Kِrperpflege, Ankleiden usw. Selbstنndigkeit bei der Nahrungsaufnahme, leidet seit einigen Monaten unter Verstopfung. An نuكeren Stigmata bestehen neben dem Kleinwuchs: relativ kleiner kopf mit kurzem Hirnschنdel, kurzer gedrungener Hals, zusammengewachsene Augenbrauen (synophris), relativ groكe, wenig modellierte Ohrmuscheln, kariِses Gebiss, gedrungener stamm, fehlende Pubertنtsentwicklung, infantiles mنnnliches Genitale mit Kryptorchismus (Hoden nicht tastbar), Dystrophie der Extremitنtenmuskulatur mit schmنchtigen Armen und Beinen, Knick-Plattfüكe beidseits mit Krallenzehen; ausgeprنgte Keratosis pilaris der Haut, Lentigines („Sommersprossen“) im Gesicht.
Eduard Azar, mنnnl., geb. 28.02.1996: Kleinwuchs mit einer Kِrpergrِكe von 118,5 cm, Gewicht 24 kg. Schwere geistige Behinderung, das Kind gibt nur unverstنndliche Laute von sich, ist in seinem verhalten sehr unruhig und unkontrolliert, „knetende“ Bewegungen mit den Hنnde, spastich-athetotische Haltung der Hنnde; vollstنndige Hilfsbedürftigkeit bei Alltagsverrichtungen wie Essen, Ankleiden, Kِrperpflege; fehlende Harn- und Stuhlkontinenz (trنgt Windeln). Synophris, kurzer Nasenrücken mit nach vorne gerichteten Nasenlِchern, Lentigines; ausgeprنgte Keratosis pilaris; gedrungen wirkender stamm mit schmنchtigen Extremitنten; Sichelfuك rechts; sehr kleines mنnnliches Genitale mit glandulنrer Hypospadie. Wegen ausgeprنgter Unruhezustنnde mit Schlaflosigkeit wird das Kind nach Angabe der Eltern seit 2 Jahren mit Risperdal, einem sog. atypischen Neuroleptikum behandelt.
Azar, Farah, weibl., geb. 13.03.2000: Grِكe 100 cm, Gewicht 13,5 kg; vermutlich geistige Behinderung, das Kind kann nicht verstنndlich sprechen, muss gefüttert werden, Harn- und Stuhlinkontinenz (trنgt Windel); im verhalten eher frِhlich, bei der Untersuchung aber sehr نngstlich; synophris, kurzer Nasenrücken mit nach vorn gerichteten Nasenlِchern, dreieckfِrmige Oberlippe, antimongoloide Lidachsen; kurzer Hals, gedrungener stamm; krنftige Lanugobehaarung entlang der Wirbelsنule; Knick-Senkfüكe bds., unauffنlliges weibliches infantiles Genitale.
Alle drei Kinder sind in gutem pflege- und Ernنhrungszustand.